Me-109 Pilot Helmut F Brinkmann
Me-109 Pilot Helmut F Brinkmann
Eygelshoven, ein Grubendorf im niederländischen Limburg am 14. Oktober 1943. Um die Mittagszeit wurde Helmut F. Brinkmann vermisst nachdem seine Me-109 von der Besatzung einer amerikanischer B-17 mit Nummer 42-3436 abgeschossen wurde, während er mit zwei anderen deutschen Luftwaffenpiloten versuchte diese B-17 abzuschiessen.
Die Amerikaner waren mit fast 300 solcher B-17 Bomber unterwegs nach Schweinfurt um dort die Kugellager-Fabriken zu bombardieren. Dieser Tag ging ging bei den US Amerikanern als ‘Black Thursday’ in die Geschichte ein, da die US amerikanische Luftwaffe an diesem Tag viele Verluste hinnehmen musste.
Helmut Brinkmann stürzte in seiner Me-109 zu Tode in ein Getreidefeld in der Nähe von Kerkrade-Chevremont. Seine Me-109G-6 wurde dabei völlig zertrümmert. Er ist seitdem vermisst und sein Name steht auf dem Gefallenendenkmal in Klein-Fredenbeck.
Auch er wurde wie Donald Paul Breeden - der Kopilot der amerikanischen B-17 42-3436 - vermisst und seine Eltern bekamen kurz nach diesem 14. Oktober die Nachricht, das ihr Sohn als vermisst gilt. Sie hatten nachher nie ein Grab das sie besuchen konnten.
Lesen Sie, was ich über Helmut Brinkmann gefunden habe.
Infanterie
Wahrscheinlich wurde Helmut Brinkmann als Jahrgang 1920 wehrplichtig und eingezogen.
Frau Birgit Riewe von WASt in Berlin schickte mir einen Brief mit den dort bekannten Daten über Helmut Brinkmann. Hieraus ist zu entnehmen, dass er laut seiner Erkennungsmarke erst zur 11. Kompanie des 47. Infanterie Regiments gehörte. Seine Erkennungsmarke sagt: 68-11-I.R. 47.
Wie lange er bei diesem 47 R.I. war und wo er alles im Krieg war, ist noch unklar.
Offenbar wechselte er zur Luftwaffe. Wann ist ebenso noch unklar. Am 1. April 1943 wurde die III. Gruppe von 1 JG am Fliegerhorst Deelen neu aufgestellt. Einige der Piloten kamen direkt von den Flugschulen und Helmut Brinkmann war wohl einer von ihnen. Er kam in die VII Staffel des JG 1.
Als die fast 300 US amerikanischen B-17 Bomber aus England vorbei an die Zeeländische Inseln über dem Kontinent kamen, waren Sie schon längst ‘gesehen’ und ‘gehört’ von den Deutschen Radarspezialisten.
Es war sehr schlechtes Wetter über England wodurch das Formieren der US Bomberverbände sehr lange dauerte und die Deutschen rechtzeitich alarmiert waren.
Alle Gruppen und Staffeln Luftwaffejäger in Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Deutschland standen also bereit um Sie zu attackieren.
So auch das 1. Jagdgeschwader das damals vom niederländischen Fliegerhorst Leeuwarden flog.
Man spricht, dass insgesamt 1100 deutsche Kampfflugzeuge bereit standen.
Ihr Vorteil war, dass sie überall in West-Europa landen konnten um neues Benzin und Munition aufzunehmen. Und der Himmel war glasklar über dem Kontinent.
Rund um die grossen deutschen Städte war noch die FLAK in Betrieb um den US-Amerikanern in die Quere zu kommen.
Die deutschen Jagdflieger wurden aber bekämpft von den amerikanischen P-47 Jägerverbänden und den MG-schützen in den B-17; wovon es 8 in jeder B-17 gab.
Aber wegen dem schlechten Wetter über England und zu frühem Start dieser US Jäger waren diese P-47 Thunderbolts gezwungen schon eher umzukehren zu ihren Flugplätze nach England. Über Belgien und zu letzt Niederländisch Limburg drehten sie ab nach Hause.
Ab der deutschen Grenze waren die B-17 Bomber auf sich selbst angewiesen. Nur kompakt zusammen fliegende Gruppen konnten sich unter einander schützen mit ihren MG’s. So eine Gruppe hiess deshalb eine ‘fliegende Festung’.
Aber auch das funktionierte nicht immer. Am 14.10.1943 gingen 639 US Bomberbesatzungsmitglieder verloren. Tot, vermisst, gefangen oder in der Schweiz interniert.
Donald Paul Breeden’s Bomber mit Dennis McDarby als Pilot war einer der 291 B-17’s die starten konnten. Sie flogen vom 8. US Air Force Station 105 im englishen Chelveston los.
Von seiner 305ste Bomber Gruppe kamen nur 3 der 18 B-17 (3 Geschwader von je 6 B-17) bis nach Schweinfurt und nur 2 kamen wieder zurück nach England. Einer machte eine Notlandung im Schweizerischen Rheinach-Aesch.
Das 364. Bomber Geschwader von McDarby bzw. Breeden mit 6 B-17’s wurde komplett abgeschossen. Durch das schlechten Wetter vertauschten sie den richtigen Anschluss über England. Und flogen deshalb am schlechtesten Platz in eine Gruppe weiter: unten und hinten.
Die 6 B-17’s des 364. wurden innerhalb 13 Minuten abgeschossen, bevor sie an den Rhein kamen.
Abschüsse aus das Buch ‘Wrong Place! Wrong Time!’ von Georg C. Kuhl:
13.40 Uhr - Murdock 364th/#42-29952 in Limmel (NL)
13.45 - Eakle 364th/#42-30807 in Eisden (B)
13.45 - McDarby 364th/#42-3436 in Eygelshoven (NL) bzw Finkenrath (D)
....
13.49 - Dienhart 364th/#42-30831 dreht ab Richtung Schweiz
13.50 - Holt 364th/#42-29988 in Immendorf (D)
13.53 - Kenyon 364th/#42-30242 crasht 6,5 km Westlich von Düren (D)
14.32 - Start ihrer ‘bomb run’ über Schweinfurt von Kane/Normand* - Bullock - Kincaid - Farrel
14.40 - Abwurf Bomben durch Kane/Normand - Bullock - Farrel
...
15.40 - Dienhart 364th/#42-30831 Bauchlandung in Reinach Aesch (CH)
Kurz nach 18 Uhr landeten nur noch 2 B-17’s auf dem Fliegerhorst Chelveston;
18.07 - Kane/Normand* 365th/#42-3412
18.09 - Farrell 366th/#42-30678
Mit den 3 die schon morgens mit technischen Defekten umkehrten, blieben auf Chelveston 3 von 18 B-17 übrig und 130 leere Betten.
* Normand war der Kommandant dieser Gruppe und flog im B-17 von Kane mit.
Normand - so schreibt Kuhl - machte etliche Entscheidungen die Beitrugen and die hohe Verluste dieser Gruppe.
Die US Air Force meldete 60 Flugzeuge an Verluste; die Deutschen 50 Flugzeuge: 12 FW-190 und 38 Me-109/110. Einer der Me-109’s war der von Feldwebel Helmut F. Brinkmann; die Me-109G-6 / Weisse 12 'Werknummer' #15389.
Diese Granaten kamen aus die Bordkanonen der Focke Wulf 190A vom Deutsch-Östereichischen Oberfeldwebel Anton-Rudolf Piffer (1918-1944). Hier links auf dem Bild (Quelle: wwww.luftwaffe.cz). Er gehörte zur 2. Staffel von Jagdgeschwader 1 und es war sein 10. Sieg.
Me-109G-6 JG 1 Weisse 12
Beim Angriff wurde die Me-109G-6 / Weisse 12 'Werknummer' #15389 von Feldwebel Helmut F. Brinkmann vom MG-Schützen Dominic Lepore im Flugzeughecks des B1-7 von Breeden abgeschossen.
Augenzeugen sahen seine rauchende Me-109 richtung Kerkrade-Chevremont fliegen. Dort schlug die Machine im Boden ein auf einem Feld in ‘De Vink' (zwischen Kerkrade-Chevremont und Eygelshoven) und kam Brinkmann zu Tode. Sein Leichnam wurde nicht gefunden.
Brinkmann gehörte zum 7. ‘Staffel’ (III. Gruppe) von Jagdgeschwader 1, der damals vom Fliegerhorst Eelde (NL) flog. Diese Einzelheiten werden von Herrn Ron Pütz in einem Brief an Herrn Linrud vom 27. November 1988 und in dem Protokoll der Polizei vom 14. Oktober 1943 in Herrn Pütz sein Buch 'Duel in de Wölken’ erwähnt.
Am 1. April 1943 wurde die III. Gruppe von 1 JG am Fliegerhorst Deelen neu aufgestellt. Einige der Piloten kam direkt von den Flugschulen und Helmut Brinkmann war wohl einer von ihnen. Ab dem 10. Juni flogen sie in Ihre Messerschmitt Bf 109 G-6 gegen die Allierten. Im September zogen sie von Deelen um nach Eelde - in der Nähe von Groningen. Von dort aus hob Brinkmann ab für seine letzter Flug. Er war einer von 37 Toten und Vermissten Piloten dieser Gruppe im Jahr 1943; 28 als Folge der Handlungen der Alliierten. Die III. Gruppe verloren 76 Flugzeuge in diesem Jahr; 53 davon wurden von den Alliierten abgeschossen. Sie selber schossen sie 49 Allierte Flugzeuge ab im Jahr 1943.
Quelle: Lexikon der Wehrmacht
Dennis Lepore, der sohn des US Amerikanischen MG Schutzen Dominic Lepore berichtete mir im Februar 2017 das sein Vater Ihm öfters erzählt hatte das er ein deutsches Jagdflugzeug abgeschossen hatte. Das war die Me-109 von Brinkmann, so stellte sich schon eher an Hand von Augezeugen aussagen aus.
Augenzeugen damals
Diese beide Augenzeugen von damals konnte ich in 2016 und 2017 sprechen:
Sjir Handels (*1937) am 28. Juli 2016 und Ger van Megen Ger van Megen (*1928) am 10 Juni 2017.
Als Knabe sah Herr Sjir Handels (*1937) die Luftgefechte über seinem Dorf Eygelshoven aus dem Hinterhof seines Elternhauses an die Koningin Emmastraat (jetzt Eiswinkel), wo er diesen Kampf mit seinem Vater Huub Handels beobachtete.
"Ich hörte, wie die Maschinengewehre beide von den 3 deutschen Flugzeugen und von der B-17-Mannschaft klappern. Die deutschen Flugzeuge umkreisten die B-17, die versuchen sie niederzuschießen. Aber die B-17-Mannschaft kämpfte zurück, denn in einem Augenblick sahen wir, dass ein deutsches Flugzeug getroffen wurde und über uns mit einem Rauchpfad in Richtung Chevremont überflog. Das war der Me-109 von Brinkmann.”
Auf halbem Weg zwischen De Vink und Chevremont sah Ger van Megen (*1928) als Schüler die deutschen und amerikanischen Jagdflugzeuge, die sich gegenseitig beschoßen; "Sie flogen so tief, sie flogen fast zwischen den Häusern."
Er erkannte, dass das seine Lage auf offener Strasse gefährlich war und ging neben der Eygelshovenerstrasse in Deckung. In einem gewissen Augenblick hörte er einen großen Knall rechts von ihm und als er auf blickte, sah er eine Staubwolke und der Heckteil eines Flugzeugs, das aus dem Boden steckte. Etwa 1,5 Meter des grauen grünen Leitwerks war sichtbar. "Und es waren Haare auf die Spitze des Heckteil. Das müssen Haare vom Piloten gewesen sein."
….Das Flugzeug ist ungefähr 800 Nord-Westlich von der RK Petruskirche (in 1980 abgebrochen) in ein stück Getreide-Bauland an der Eygelshovenerweg im heutigen Stadtteil ‘Kerkrade-De Vink’ eingeschlagen.
Es ergab sich ein Trichter vom 3 meter Durchmesser und 1,50 m Tiefe.
Der Trichter ist ungefähr 20 meter von der Eygelshovenerweg entfernt.
Rundum der Trichter fand man Flugzeugteile von vermutlich einer Deutschen Machine - weil es an einem Teil ein Hakenkreuz stand...
Der Pilot wurde nicht gefunden. Man denkt (in 1943) das er sich im Boden befindet….
Quelle: Buch ‘Duel in de Wolken’ von Ron Putz aus 1994.
Das Denkmal in Klein-Fredenbeck
Helmut Brinkmann’s Name steht auf die rechte Tafel in der linken ‘Spalte’ fast unten:
‘* 13.6.1920 ‘Verm(isst) 14.10.1943’.
Quelle: Friedhofsverwaltung der Gemeinde Fredenbeck und Frau Karin Viol - Stade.
Brinkmann’s Abstürz-stelle
Auf eine Karte von Kurz nach dem Krieg.
Die im Protokoll genannte Kirche und der Acker sind angezeigt.
Quelle Karte: Edigis
Die situation heute: Die Stelle ist jetzt bedeckt mit der Ausfahrt des N299 in der Nähe der Luckerheide Klinik. Die N299 ist die Strasse von Brunssum nach Kerkrade.
Die Stelle eingezeignet auf eine Karte in 2012.
Quelle Bild und Karte: Presentation von Herrn Oswald Ortmanns (aus Finkenrath) im Juli 2012 für ‘Eygelshoven door de eeuwen heen’.
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